Ein guter Umgang ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Selbstbestimmung der einzelnen älteren Person. Daher ist es wichtig, dass das Personal in der Pflege älteren Menschen Unterstützung bietet, damit sie selbst über ihren Alltag bestimmen und an der Art und Weise, wie die Hilfe und Unterstützung geleistet wird, beteiligt sein können.

Die Arbeit des Sozialdienstes sollte auf Respekt für das Selbstbestimmungsrecht und die Integrität des Einzelnen basieren. Das bedeutet, dass die Maßnahmen, die der Sozialdienst durchführt, sowohl geplant als auch in Zusammenarbeit mit der einzelnen Person durchgeführt werden sollen.

Teilhabe

Teilhabe und Einfluss in der Gesellschaft sind eine grundlegende Voraussetzung für die öffentliche Gesundheit. Es ist wichtig, dass Einzelpersonen das Gefühl haben, ihre eigenen Lebensbedingungen und die Entwicklung der Gesellschaft beeinflussen zu können. Andernfalls besteht die Gefahr von Ausgrenzung und Gefühlen der Ohnmacht. Die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und die eigenen Lebensbedingungen und die Entwicklung der Gesellschaft zu beeinflussen, steht in klarem Zusammenhang mit der Gesundheit.
Mitarbeiter in der Pflege können auf verschiedene Weisen dazu beitragen, die Teilhabe und Selbstbestimmung älterer Menschen zu erleichtern. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass sie:
- Unterstützung für die ältere Person leisten, um ihre Unabhängigkeit zu erhalten, zum Beispiel durch die Anwendung einer erhaltenden und rehabilitierenden Arbeitsweise.
- Auf eine Weise arbeiten, die sicherstellt, dass die ältere Person den Inhalt der Entscheidungen über die Unterstützung und die Durchführung der Maßnahmen beeinflussen kann.
- Auf eine Weise arbeiten, die sicherstellt, dass die Hilfe und Unterstützung an die Bedürfnisse, Voraussetzungen und Wünsche des Einzelnen angepasst wird.
- Eine Haltung haben, die den Einzelnen dazu einlädt, seine Meinungen und Wünsche zu äußern.
Die Perspektive der Angehörigen bedeutet, dass die Familie oder andere Personen, die für die ältere Person wichtig sind, sichtbar gemacht und - wenn möglich - in die Pflege und Betreuung der älteren Person einbezogen werden. Das bedeutet auch, dass die Einrichtungen den Einzelnen und die für ihn oder sie wichtigen Personen sehen, respektieren und mit ihnen zusammenarbeiten.

Kommunikation

Damit ältere Menschen teilhaben und mitbestimmen können, ist es wichtig, dass die Kommunikation zwischen der einzelnen Person und denjenigen, die in der Altenpflege arbeiten, funktioniert. Eine Möglichkeit, eine funktionierende Kommunikation zu erreichen, besteht darin, sie an die Bedürfnisse und Voraussetzungen der älteren Menschen anzupassen und in einer Sprache zu sprechen, die sie verstehen. Soweit möglich, sollten die Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der einzelnen Person gestaltet und durchgeführt werden.

Nationale Wertegrundlage

Die nationale Wertegrundlage für die Altenpflege basiert auf speziellen Bestimmungen im Sozialdienstgesetz, Sol. Die Bestimmungen bedeuten unter anderem, dass die Fürsorge des Sozialdienstes für ältere Menschen darauf abzielen soll, dass ältere Menschen ein würdevolles Leben führen und Wohlbefinden empfinden können. Sicherheit ist ein wichtiger Teil des Wohlbefindens. Wichtige Voraussetzungen für Sicherheit sind die Kontrolle über die eigene Situation und die Möglichkeit, sich verständlich zu machen und die Umgebung zu verstehen. Ein weiterer Aspekt des Wohlbefindens ist, dass die ältere Person Sinnhaftigkeit im Leben empfindet. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass das Pflegepersonal die ältere Person dabei unterstützt, Kontakte und Gemeinschaft mit Angehörigen und Freunden aufrechtzuerhalten, einen Spaziergang zu machen oder verschiedene Fähigkeiten zu trainieren. Die Bestimmungen im Sozialdienstgesetz bedeuten auch, dass die Altenpflege das Recht jedes Einzelnen auf Privatsphäre und körperliche Integrität, Selbstbestimmung, Beteiligung und individuelle Anpassung wahren und respektieren soll.

Unterstützung des Willens älterer Menschen

Viele ältere Menschen mit Pflegebedarf haben eine eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit. Das Sozialamt hat Material erstellt, das Ratschläge gibt, wie man ältere Menschen mit eingeschränkter Entscheidungsfähigkeit dabei unterstützen kann, ihren Willen auszudrücken. Das Material richtet sich an Personen, die mit Unterstützung und Pflege älterer Menschen arbeiten, sowohl als Anbieter als auch als Sachbearbeiter.

Durchführungsplan

Wie eine bewilligte Maßnahme für eine ältere Person, zum Beispiel häusliche Pflege, durchgeführt werden soll, sollte in einem Durchführungsplan dokumentiert werden. Der Durchführungsplan sollte zusammen mit der einzelnen Person und den Angehörigen oder Bezugspersonen erstellt werden. Der Zweck des Durchführungsplans besteht darin, eine klare Struktur für die Durchführung und Nachverfolgung einer beschlossenen Maßnahme zu schaffen. Der Plan macht sowohl für die einzelne Person als auch für das Personal deutlich, was getan werden soll, wer was, wann und wie tun soll.

Umgang

Eine Möglichkeit für das Personal, einen guten Umgang zu pflegen, besteht darin, im Umgang mit der einzelnen Person aufmerksam und einfühlsam zu sein und deren Integrität zu respektieren. Es ist auch wichtig, dass die Einrichtung so organisiert ist, dass das Personal genügend Zeit hat, um zuzuhören und sich mit ihm oder ihr zu unterhalten. Das Personal sollte auch bedenken, dass die ältere Person in einer abhängigen Position ist und dafür sorgen, dass der Umgang als respektvoll empfunden wird.
Es ist wichtig, dass in der Pflege gute Voraussetzungen geschaffen werden, um ältere homosexuelle, bisexuelle, trans- und queere Personen, die oft als LGBTQ-Personen bezeichnet werden, zu treffen. Die Mängel im Umgang können auf mangelndes Wissen zurückzuführen sein. Die Ausbildung des Personals ist eine Möglichkeit, das Wissen über ältere LGBTQ-Personen zu erhöhen, zum Beispiel durch Diskussionen bei Arbeitstreffen und Fortbildungen.

Diskriminierung

Es ist nicht erlaubt, eine Person aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder anderer Glaubensüberzeugung, Behinderung, sexueller Orientierung oder Alter zu diskriminieren. Im Diskriminierungsgesetz gibt es spezielle Bestimmungen über das Verbot der Diskriminierung im Gesundheits- und Pflegedienst sowie in Einrichtungen des Sozialdienstes.

Gewalt gegen ältere Menschen

Sowohl ältere Männer als auch Frauen sind von Gewalt betroffen. Dies kann zum Beispiel Gewalt in nahen Beziehungen, von Angestellten im Gesundheits- und Pflegedienst, von Nachbarn in speziellen Wohnformen und von Teilnehmern in Tagesprogrammen bedeuten. Frauen sind nicht nur wegen ihres Alters, sondern auch speziell wegen ihres Geschlechts von Gewalt betroffen. Fast ausschließlich Frauen sind von sexueller Gewalt betroffen, und die Gewalt gegen sie ist in höherem Maße wiederholt.

Reflexionen - Teilhabe und Umgang
Pflegepersonal:
- Leben Sie nach der nationalen Wertegrundlage in Ihrer Abteilung?
- Diskutieren Sie regelmäßig über die Wertegrundlage?  

Leiter, Krankenschwester, Ergotherapeut und Physiotherapeut:
- Wie arbeiten Sie daran, die Arbeit mit der Wertegrundlage in Ihrer Einrichtung zu stärken?
- Haben die Mitarbeiter Kenntnisse über die Wertegrundlage?
- Arbeiten sie nach der Wertegrundlage?

Bewohner und Angehörige:
- Haben Sie das Gefühl, dass die Mitarbeiter nach der nationalen Wertegrundlage arbeiten?

Erland Olsson
Fachkrankenpfleger
Sofrosyne - Bessere Pflege jeden Tag