Umgang mit Geschenken in der Pflege

In Altenpflegeheimen in ganz Schweden entstehen oft besondere Beziehungen zwischen dem Pflegepersonal und den Bewohnern oder deren Angehörigen. Diese Beziehungen können manchmal Geschenke als Ausdruck von Dankbarkeit oder Wertschätzung für die Betreuung und Hilfe, die geboten wird, beinhalten. Das Angebot von Geschenken ist ein Teil des Arbeitslebens in der Pflege, aber es ist wichtig, bestimmte Richtlinien zu befolgen und eine klare und ethische Haltung dazu zu haben.

Pflegepersonal darf normalerweise keine Geschenke von den Einzelpersonen oder deren Angehörigen annehmen. Gleichzeitig kann es schwierig sein, ein kleines Geschenk abzulehnen, da die betroffene Person sich verletzt fühlen könnte. Ein Geschenk anzunehmen, kann als Bestechung angesehen werden. Außerdem könnten andere vermuten, dass es möglich ist, sich einen besseren Umgang oder andere Vorteile zu erkaufen. Es ist ziemlich üblich, dass Angehörige das Personal mit einem Kuchen beglücken wollen oder Blumen, eine Schachtel Pralinen oder Ähnliches kaufen. Dieses Geschenk wird mit dem Team geteilt, anstatt ein persönliches Geschenk zu sein.

Pflegepersonal erhält gelegentlich Angebote von Geschenken. Jemand möchte Trinkgeld geben, andere möchten einem einzelnen Mitarbeiter einen Blumengutschein geben. Schmuck, Kunstwerke und Kleidung kommen auch als Geschenke vor. Diese Art von Geschenken an einen einzelnen Mitarbeiter kann als Bestechung angesehen werden.

Manchmal kommen Spenden zu einem Heim. Es kann sich dabei um einen größeren Geldbetrag handeln, der für einen bestimmten Zweck verwendet werden soll, z.B. für Aktivitäten oder um den Bewohnern des Heims das Leben zu verschönern. Dies kann akzeptiert werden, wenn es allen Bewohnern des Altenheims zugute kommt.

Ein Mitarbeiter, der ein Erbe von einem Bewohner angenommen hatte, wurde vom Amtsgericht verurteilt. Zusätzlich zur Rückzahlung der fast dreihundertfünfzigtausend Kronen, die geerbt wurden, musste er auch 40 Tagessätze zahlen. Dies, obwohl die Person aufgehört hatte, im Heim zu arbeiten, bevor das Erbe angenommen wurde. Das Amtsgericht sah dies als unangemessene Belohnung für die Arbeit, die der Mitarbeiter für den Bewohner geleistet hatte. Damit hatte sich der Mitarbeiter der Bestechlichkeit schuldig gemacht.

Die meisten Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Pflegebereich haben Richtlinien und Regeln für den Empfang von Geschenken und Vergünstigungen. Ein Geschenk muss keinen hohen Wert haben. Wichtig ist, ob das Geschenk in irgendeiner Weise die Unabhängigkeit des Mitarbeiters in Frage stellen könnte.

Ratschläge für Mitarbeiter in der Pflege

1. Befolgen Sie die Richtlinien des Unternehmens
Die meisten Altenheime haben eine Richtlinie oder Leitlinien für den Umgang mit Geschenken. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter sich dieser Richtlinien bewusst sind und sie befolgen. Richtlinien können je nach Altenheim variieren, aber sie enthalten in der Regel Richtlinien darüber, welche Geschenke akzeptabel sind und wie sie gemeldet werden sollen.

2. Seien Sie offen
Es ist wichtig, transparent zu sein, wenn es um den Empfang von Geschenken geht. Wenn Sie ein Geschenk von einem Bewohner oder deren Angehörigen erhalten, informieren Sie Ihren Vorgesetzten oder die zuständige Person. Dies trägt zur Schaffung von Offenheit und Vertrauen bei und reduziert das Risiko von Missverständnissen.

3. Vermeiden Sie es, Bargeld anzunehmen
Es ist im Allgemeinen eine gute Praxis, es zu vermeiden, Bargeld als Geschenk anzunehmen. Bargeld kann schwer zu verfolgen sein und kann den Verdacht auf unangemessenen Einfluss erwecken. Stattdessen können Sie dem Geber für seine Freundlichkeit danken und andere Möglichkeiten vorschlagen, Anerkennung zu zeigen.

4. Vermeiden Sie persönliche Geschenke
Es ist wichtig, den Empfang von persönlichen Geschenken zu vermeiden, insbesondere wenn sie einen hohen Wert haben. Der Empfang von teuren oder persönlichen Geschenken kann eine unangenehme Dynamik zwischen dem Pflegepersonal und den Bewohnern oder deren Angehörigen schaffen. Es ist am besten zu erklären, dass Sie den Gedanken schätzen, aber keine persönlichen Geschenke annehmen können.

5. Nehmen Sie symbolische Geschenke an
Symbolische Geschenke wie Dankeskarten, Blumen oder selbstgemachte Geschenke gelten in der Regel als angemessener und akzeptabler. Diese Geschenke sind weniger wahrscheinlich problematisch und können dennoch Dankbarkeit auf eine bedeutungsvolle Weise ausdrücken.

6. Bedanken Sie sich auf respektvolle Weise für Geschenke
Unabhängig von der Art des Geschenks, stellen Sie sicher, dass Sie dem Geber auf eine respektvolle und wertschätzende Weise danken. Es ist wichtig, dass diejenigen, die Geschenke geben, sich wertgeschätzt und respektiert fühlen.

Reflexionsfragen - Geschenke
Pflepersonal:
- Welchen Ansatz verfolgen Sie in Bezug auf Geschenke in Ihrer Arbeitsgruppe?
- Wie gehen Sie mit einer Situation um, in der ein Bewohner oder ein Angehöriger Ihnen etwas geben möchte?
- Wurden Ihnen jemals persönlich Geschenke angeboten?

Leiter, Krankenschwester, Ergotherapeut und Physiotherapeut:
- Was tun Sie, um die Frage der Geschenke in Ihrer Einheit zu bewältigen?
- Haben Sie eine schriftliche Routine oder Richtlinie, wie mit Geschenken umgegangen werden soll?
- Wird die Frage der Geschenke in der Einführung aufgegriffen?
- Wird dies in Mitarbeiterversammlungen diskutiert?
- Welche Geschenke halten Sie für in Ordnung?

Bewohner und Angehörige:
- Wussten Sie das schon?

Erland Olsson
Medizinisch verantwortliche Krankenschwester
Sofrosyne
Bessere Pflege jeden Tag