Fehlen der medizinischen Pflegeplanung

Ein guter Freund erzählte mir, dass sein Vater seine letzten Tage in einem Altenheim verbracht hatte. Kurz nachdem er eingezogen war, erlitt er einen Schlaganfall. In den letzten Tagen seines Lebens musste der Mann drei umfangreiche Gehirnoperationen durchlaufen. Seine Erfahrung war, dass sein Vater unnötig leiden musste. Sie waren zu keiner medizinischen Pflegeplanung eingeladen worden, und soweit er wusste, hatten weder die Angehörigen noch der Vater Fragen zu ihrer Einstellung zu dieser Art von Maßnahmen gestellt bekommen.  

Medizinische Pflegeplanungen sollten bei Einzug in ein Pflegeheim und danach jährlich oder bei anderen Ereignissen, die eine neue Pflegeplanung erfordern, erstellt werden. Der ältere Mensch und eventuell Angehörige sind gemeinsam mit Ärzten und dem Team an der Pflegeplanung beteiligt, idealerweise einige Wochen nachdem der ältere Mensch eingezogen ist. Dann haben die Krankenschwester und das Personal eine Vorstellung davon, wie es dem älteren Menschen geht und welche Bedürfnisse er hat. Vor dem Arztbesuch ist es üblich, eine Blutentnahme durchzuführen, wenn keine anderen aktuellen Testergebnisse vorhanden sind. Im Rahmen der medizinischen Pflegeplanung wird auch eine Medikamentenüberprüfung durchgeführt. Es kann dann erforderlich sein, die Medikation zu reduzieren oder zu ändern. Mehr über Medikamentenüberprüfungen in einem anderen Blog.  

Risikobewertungen vor der medizinischen Pflegeplanung

Die medizinische Pflegeplanung sollte mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Nicht selten muss sie häufiger gemacht werden, da sich die Bedürfnisse ändern. Viele Einrichtungen haben eine Routine, die der Planung vorausgeht. Dies kann Blutentnahmen, Symptombewertungen und das Einladen von Angehörigen beinhalten, damit sie an der Sitzung teilnehmen können. Bewertungen, die relevant sein könnten, sind Symptombewertungen vom Typ Phase-20, Schmerzbewertungen, Demenzbewertungen und Risikobewertungen in Bezug auf Stürze, Druckgeschwüre, Mangelernährung und Mundgesundheit.  

Gespräche über Wendepunkte

Bei anhaltender Verschlechterung des Gesundheitszustandes kann es angebracht sein, eine Wendepunktbewertung vorzunehmen. Dies bedeutet, dass sich der Bewohner, die Angehörigen, der Arzt und die Krankenschwester darauf einigen, dass der Bewohner in Ruhe und Frieden in der Einrichtung einschlafen darf und nicht zum Krankenhaus geschickt werden muss, wenn sich sein Zustand verschlechtert.  

In einem normalgroßen Altenheim muss der Arzt möglicherweise mehrere Pflegeplanungen bei jedem Besuch im Altenheim durchführen. Dies, weil jeder die jährliche Pflegeplanung durchlaufen muss und diejenigen, die einziehen, ebenfalls ihre Überprüfung benötigen. Hinzu kommen eine Reihe von Bewohnern, die eine neue Planung benötigen, weil sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Dies stellt hohe Anforderungen an die Krankenschwestern, die Visitenzeiten zu planen, und an eine klare Struktur, wie die medizinische Pflegeplanung von den verschiedenen Berufsgruppen vorbereitet werden sollte.  

Reflexionsfragen - Medizinische Pflegeplanung
Pflegepersonal:
- Sind Sie an den Vorbereitungen für die medizinische Pflegeplanung beteiligt?
- Werden die Risikobewertungen in den Teamtreffen besprochen?
- Werden Sie über die Entscheidungen im Zusammenhang mit der medizinischen Pflegeplanung informiert?

Manager, Krankenschwester, Ergotherapeut und Physiotherapeut:
- Haben Sie einen guten Prozess, um die medizinische Pflegeplanung vorzubereiten?
- Haben alle Bewohner eine aktuelle medizinische Pflegeplanung, die höchstens ein Jahr alt ist?
- Sind alle im Team an den Vorbereitungen beteiligt?

Bewohner und Angehörige:
- Haben Sie an der medizinischen Pflegeplanung teilgenommen?
- War das Treffen gut?
- Gibt es Dinge, die verbessert werden könnten?  

Erland Olsson
Fachkrankenpfleger
Sofrosyne - Bessere Pflege jeden Tag