Risiken in der Arbeitsumgebung eines Altenheims identifizieren

Die Arbeitsumgebung in einem Altenheim ist komplex und kann verschiedene Risiken sowohl für das Personal als auch für die Bewohner darstellen. Die Identifizierung dieser Risiken ist ein wichtiger Schritt, um eine sichere und gesunde Umgebung zu schaffen. Dieser Artikel beschreibt, wie man systematisch daran arbeiten kann, Risiken in der Arbeitsumgebung eines Altenheims zu identifizieren und welche Methoden zur Prävention von Unfällen und Krankheiten eingesetzt werden können.

Warum ist die Risikoidentifizierung in Altenheimen wichtig?

In Altenheimen müssen oft Herausforderungen wie folgende bewältigt werden:
- Physische Risiken, wie Sturzunfälle, Verletzungen bei der Bewegung und Handhabung von schwerem Material.  
- Psychosoziale Risiken, wie Stress, Burnout und Konflikte.  
- Biologische Risiken, wie die Verbreitung von Infektionen und gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit der Hygiene im Gesundheitswesen.  
- Chemische Risiken, wie der Missbrauch von Reinigungsmitteln oder Medikamenten.  

Durch frühzeitiges Erkennen dieser Risiken können Maßnahmen ergriffen werden, um diese Risiken zu reduzieren und eine sicherere Umgebung für Personal und Bewohner zu schaffen.

Risiken in der Arbeitsumgebung identifizieren

Arbeitsumgebung erfassen:
- Durchgehen aller Arbeitsaufgaben und Prozesse im Altenheim.  
- Identifizieren potenzieller Risiken, wie beispielsweise Bewegungen, Medikamentenverwaltung oder Situationen, in denen eine Infektionsausbreitung auftreten kann.  
- Sammeln von Daten durch Beobachtungen, Umfragen und Gespräche mit Personal und Bewohnern.  

Es gibt Werkzeuge, die die Risikoidentifikation erleichtern können:
Checklisten – Verwenden Sie Checklisten, um systematisch verschiedene Bereiche wie Hygiene im Gesundheitswesen, Bewegungstechniken und Brandschutz durchzugehen.  
Risikomatrizen Durch das Durchgehen der Wahrscheinlichkeit verschiedener Ereignisse und der Konsequenzen, wenn sie eintreten, erhalten Sie eine Grundlage, um Ihre Arbeit zu priorisieren.
Schutzrunden – Führen Sie regelmäßige Runden durch, in denen das Personal zusammen mit einer für die Arbeitssicherheit verantwortlichen Person den Arbeitsplatz durchgeht und Risiken identifiziert.  

Einbeziehung des Personals - Die Erfahrungen und Kenntnisse des Personals sind bei der Risikoidentifikation von unschätzbarem Wert
- Diskussion über wahrgenommene Risiken und Herausforderungen.  
- Rückmeldung zu bestehenden Verfahren und Prozessen einholen.  
- Sammeln von Verbesserungsvorschlägen und Lösungen.  

Abweichungen, die mit der Arbeitsumgebung zu tun haben, sind eine wichtige Wissensquelle. Durch die Analyse dieser Ereignisse kann man:
- Die Ursachen des Ereignisses verstehen.  
- Systemfehler oder Mängel in den Verfahren identifizieren.  
- Maßnahmen vorschlagen, um ähnliche Ereignisse in der Zukunft zu verhindern.  

Manchmal kann es notwendig sein, externe Experten, wie Arbeitsumwelttechniker oder Ergonomen, einzubeziehen, um:
- Tiefere Analysen spezifischer Risiken durchzuführen.  
- Ratschläge zu technischen Lösungen oder Anpassungen zu erhalten.  
- Das Personal in Risikomanagement und präventive Arbeit zu schulen.  

Hier sind einige Beispiele für häufige Risiken in Altenheimen:
- Sturzunfälle bei Bewohnern und Personal.  
- Verletzungen bei der Bewegung und Handhabung von Bewohnern.  
- Belastungsbedingte Verletzungen aufgrund monotoner oder schwerer Arbeit.  
- Stress und Burnout aufgrund hoher Arbeitsbelastung.  
- Konflikte zwischen dem Personal oder zwischen Personal und Bewohnern.  
- Einsamkeit oder Isolation unter dem Personal.  
- Verbreitung von Infektionen, wie Influenza oder COVID-19.  
- Mangelnde Hygiene im Gesundheitswesen, wie unzureichende Handhygiene oder unsachgemäße Abfallentsorgung.  
- Missbrauch von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln.  
- Exposition gegenüber Medikamenten oder Chemikalien.

Maßnahmen zur Risikominderung

Nachdem die Risiken identifiziert wurden, ist der nächste Schritt, Maßnahmen wie folgende zu ergreifen:
- Mobile Lifte, Schulung, Sicherheitsschlösser an bestimmten Türen, Sicherstellung von mindestens 80 cm Platz an Stellen, an denen Mitarbeiter den Bewohnern bei der Bewegung helfen, Ordnung und Sauberkeit - eine gute Sicherheitskultur.
- Verbesserung der Einsatzplanung, Schaffung klarer Verfahren, kontinuierliche Weiterbildung.  
- Schulung des Personals in Bewegungstechniken, Infektionsschutz oder Umgang mit Chemikalien.  
- Gewährleistung, dass das Personal Zugang zu und Gebrauch von Schutzausrüstung, wie Handschuhen und Masken, hat.  

Bei den Risiken für die Bewohner gibt es mehrere, die Teil der evidenzbasierten Pflege sind und daher in die Pflege integriert werden sollten. Dazu gehören beispielsweise das Risiko von Sturzverletzungen, Druckgeschwüren, Unterernährung und mangelhafter Mundgesundheit. Diese sind in der Software Senior Alert enthalten, was die Handhabung erleichtert. Andernfalls können diese Risikobewertungen separat durchgeführt werden, aber wie gesagt - sie sind Teil der evidenzbasierten Pflege in Altenheimen.

Reflexionsfragen - Risikoanalysen

Pflegepersonal
- Wie empfinden Sie die Arbeitsumgebung in Ihrem Altenheim?
- Welche Risiken haben Sie in Ihrer täglichen Arbeit identifiziert?
- Haben Sie ausreichende Schulungen erhalten, um Risiken wie Bewegungstechniken oder Infektionsschutz zu bewältigen?

Leiter, Krankenschwester, Ergotherapeut und Physiotherapeut
- Wie arbeiten Sie systematisch daran, Risiken in der Arbeitsumgebung zu identifizieren und zu bewältigen?
- Wie beziehen Sie das Personal in die Arbeitssicherheit ein?
- Haben Sie Zugang zu externen Experten, um komplexe Risiken zu analysieren?

Bewohner und Angehörige
- Wie empfinden Sie die Sicherheit und das Wohlbefinden im Altenheim?
- Wurden Sie darüber informiert, wie Risiken in der Einrichtung gehandhabt werden?

Erland Olsson
Fachkrankenpfleger
Sofrosyne - Bessere Pflege jeden Tag.